Berlin, 17.-20. November 2016
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Die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften waren zweifelsohne nach den DM im Frühjahr und den deutschen Freiwassermeisterschaften im Juni (10km) das letzte große Highlight in diesem Jahr. Damit habe ich das "Triple" in diesem Jahr zum aller ersten Mal erreicht und bin wahnsinnig zufrieden mit dem gesamten Jahr!!! Ein Wochenende lang gemeinsam mit der Elite des Landes das Becken zu teilen, beim Ein- und Ausschwimmen und natürlich bei den eigentlichen Starts ist schon ein tolles Gefühl. Unglücklicherweise hat es um 0,04 Sekunden nicht für den Einzelstart auf 100m Lagen gereicht, nachdem ich letztes Jahr bereits um 0,09s gescheitert war. Das ist natürlich eine Sache, die an mir nagt, nachdem ich so lange fokussiert auf das Ziel hintrainiert habe, aber so brutal kann Sport nun mal sein. Das musst ich akzeptieren, weiter an mir arbeiten und beim nächsten Mal schneller sein. So bin ich also „nur“ für die 4x50m Freistil und 4x50m Lagenstaffel mit meinen Teamkollegen Nils, Finn & Sven nach Berlin gefahren. Wir reisten bereits Donnerstag pünktlich zum Finalabschnitt an, um die Besten des Landes zu sehen. Und zu sehen gab es einiges, zum Beispiel den deutschen Rekord von Marco Koch über 100m Brust, absolut der Wahnsinn das live miterleben zu können. Nach dem Finalabschnitt haben wir die Zeit noch etwas genutzt und 2,5 lockere Kilometer im Becken gemacht, um das Wasser für die kommenden Tage anzutesten und uns nach langer Zeit wieder an die beeindruckende Halle der Hauptstadt zu gewöhnen. Zwei 50m Becken mit je zehn Bahnen, ein separates Sprungturmbecken und zwei große Tribünen; All das unter der Erde gemeinsam mit dem angrenzenden Velodrom ist insgesamt schon ziemlich beeindruckend. Abends haben wir uns dann zusammen mit unserem Trainer Denis in der Ferienwohnung in Berlin-Wedding einquartiert und Pizza bestellt. Freitagmorgen ging es dann zum ersten Mal in der Freistilstaffel richtig zur Sache. Nach 1:39,07 min und einem soliden Rennen mit guten Wechseln war uns Platz 26. sicher. Ich war mit meiner 24,92 im Split zwar nicht ganz so zufrieden, da ich vor zwei Wochen bei dem Landesmeisterschaften noch eine 24,45 geschwommen bin, aber schlussendlich war das Mannschaftsergebnis gut und darauf kommt es in der Staffel ja nun einmal an. Am Samstag in der Lagenstaffel mussten wir dann die Positionen im Vergleich zu den Landesmeisterschaften etwas durchtauschen, da wir auch in anderer Besetzung an den Start gegangen sind. Aus diesem Grund musste ich ungewohnter Weise als Startschwimmer über die Rückenstrecke fungieren. Damit nicht genug hatte ich auch das erste Mal überhaupt die Gelegenheit mit den Rückenstarthilfen zu starten. Ein bisschen mulmig war mir dabei jedoch. Das erste Mal direkt in einem Entscheidungswettkampf bei den deutschen Kurzbahnmeisterschaften und du darfst es nicht verkacken. Aber hey – no pressure – Haha. Doch genau dieser Druck motiviert mich in solchen Situationen. So auch in Berlin. Ich bin das Risiko eingegangen und habe einfach die Tauchphase etwas verkürzt (die ist nämlich genau auf 15m abgestimmt und durch den veränderten Eintauchwinkel mit der Rückenstarthilfe hatte ich erst Bedenken zu weit zu tauchen). Schlussendlich hat alles gut geklappt. Die Tauchphase habe ich so verkürzt das ich bei 12m hochkam und danach gib es eh nur noch Vollgas bei einem 50er Sprint. Als ich nach 28,72 angeschlagen und meine Bestzeit um drei Zehntel verbessert habe, denke ich, dass sich das Risiko gelohnt hat. Die Jungs haben danach die Staffel super in 1:49,66 auf dem 35. Platz ins Ziel gebracht womit wir alle sehr zufrieden waren. An den Nachmittagen zeigte dann jeweils wieder die deutsche Schwimmelite ihr Können. Besonders beeindruckend waren die Leistungen von Philip Heintz, Johannes Hintze, Celine Rieder und Marco Koch mit seinem deutschen Rekord über 100m Brust und dem Weltrekord über 200m Brust!!! Da bleibt nur zu sagen: "Herzlichen Glückwunsch Marco, klasse Leistung"!!! Insgesamt war es ein tolles Erlebnis, an so einem solchen Wettkampf teilzunehmen und sich das ein oder andere von den Profis abschauen zu können. Ich freue mich schon riesig auf die nächsten Deutschen Meisterschaften, dann mit Einzelstart!!! Kleiner Nachtrag: Am Sonntag konnte ich in Kiel noch meine 1500m Zeit auf 18:00,44 verbessern! PS: Leider habe ich keine weiteren Bilder, da mein Telefon seit heute tot ist und alle meine Daten mit ins Grab genommen hat. |
05./06. November 2016
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Zeit das letzte Wochenende noch einmal kurz Revue passieren zu lassen. 11 Starts, 5 Medaillen, 2 Finalteilnahmen und 2 absolute Bestzeiten. Ich denke die Bilanz lässt sich sehen, gerade in Anbetracht der Anzahl der Starts. Wie schon bereits erwähnt, lief bei den 100m Rücken im Finale alles nach Maß und zauberte mir den gesamten Samstag ein Lachen ins Gesicht. Als Nachrücker im Finale habe ich einfach versucht mich auf das zu konzentrieren was ich bei Rücken kann, Luft holen und tauchen. Die ersten zwei Unterwasserphasen gingen noch gut von der Hand, dann wurde es deutlich härter und vor der letzten Wende dachte ich nur: „Komm einmal noch tief einatmen und kick dich ins Nirwana“. Das Ergebnis: Eine Sekunde schneller als noch am Vormittag im Vorlauf. Die Taktik ist super aufgegangen, würde ich sagen, wie man auch in dem Video sehen kann und bescherte mir schlussendlich Bronze auf der Strecke. Zusätzlich konnte ich mir noch Bronze auf 200m Brust und 200m Lagen holen. Auf 200m Freistil war eine minimale Bestzeit drin, obwohl ich kurz nach dem Rücken-Finale noch ziemlich dicke Beine hatte. Ich denke ausgeruht geht da was. Auf 100m Brust hat es wie bereits in den letzten 3 Jahren wieder nur für Platz 4 gereicht und auch auf 100m Lagen lief es gar nicht rund. Natürlich wollte ich meinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen und dann so ein verkorkstes Rennen mit Platz 4. Vom Start weg hat einiges nicht gepasst, das hat mich ziemlich geärgert. Aber Trübsal blasen bringt ja auch nix, also muss ich es nächstes Mal einfach wieder besser machen. Dann noch kurz zu den Staffeln. Die Ergebnisse waren super und insgesamt hat wirklich alles gepasst, sowohl auf der Bahn als auch bei den Wechseln. Die Jungs haben richtig Gas gegeben und ich freue mich schon sehr auf die beiden Staffel in Berlin. Kurz noch die Zeiten im Überblick. 50 F Split 0:24,45 (4x50F Staffel) 50 B Split 0:30,11 (4x50L Staffel) 200 F 2:01,80 50 B 0:31,57 100 L 1:00,13 200 L 2:14,13 100 B 1:07,40 Vorlauf 100 B 1:06,66 Finale 200 B 2:24,12 100 R 1:02,52 Vorlauf 100 R 1:01,47 Finale |
01. Oktober 2016
Am vergangenen Samstag bin ich beim Hamburger Sprintcup an den Start gegangen, wo ich mich zusammen mit meinen Vereinskollegen Finn und Nils mit einigen Topathleten
des Landes messen konnte. Der Wettkampf ist eine weitere Station auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften Ende November in Berlin. Vormittags bin ich über 100m Lagen (1:00,41) und 50m Brust
(0:30,93) in den Vorläufen gestartet und habe mich jeweils für die Finalläufe am Nachmittag qualifizieren können. Mit den beiden Start war ich noch nicht so zufrieden, da kam es mir sehr gelegen,
dass ich später noch einmal ran durfte. Die 100m Lagen waren zuerst an der Reihe. Trotz eines besseren Gefühls im Wasser stand unterm Strich fast dieselbe Zeit (1:00,49) wie im Vorlauf an der
Anzeigetafel und brachte mir den 7. Platz ein. Wenig später über die 50m Brust lief es dann etwas besser, wenn da nicht dieser Anschlag gewesen wäre. Die Steigerung mit 0:30,65 war zwar deutlich,
aber mit einem vernünftigen Anschlag hätte es sicherlich für das Podium gereicht, so allerdings nur Platz 5.
Als nächstes stehen dann schon die Landesmeisterschaften Anfang November in Kiel auf dem Programm. Bis dahin heißt es also fleißig weiter trainieren.
24./25. September 2016
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Mit dem Start in die neue Kurzbahnsaison 2016/17 ging es wie üblich in den hohen Norden, genauer gesagt nach Flensburg zu einer meiner Lieblingsveranstaltungen, dem diesjährigen 42. Internationalen Fördepokal. Die Vorfreude auf diesen Wettkampf war groß, da es der erste Start nach der Sommerpause im Becken war und somit einen ersten Formtest zulässt. Ganz besonders habe ich mich dabei auf das K.O. Finale für die schnellsten acht über 100m Lagen gefreut, aber dazu später mehr. Zunächst einmal bin ich dieses Jahr bereits am Donnerstag angereist und habe noch mit den Flensburgern gemeinsam trainiert bevor es dann Samstagmorgen das erste Mal ernst wurde. Für den Start in die Saison habe ich mir ein schönes Programm bestehend aus 100m,200m, & 400m L, sowie 100m & 200m Brust zurechtgelegt. Los ging die Veranstaltung für mich mit 200m Lagen (2:12,39), gefolgt von 400m Lagen (4:48,44). Bei diesen beiden Strecken konnte ich jeweils sehr dicht an meine Bestzeiten heranschwimmen und damit den dritten Platz belegen. Abschließend ging es noch auf die 200m Brust (2:24,76) mit den ich sehr zufrieden war und mir den zweiten Platz sichern konnte. Der große Fokus bei dieser Veranstaltung lag für mich jedoch auf dem 100m Lagen K.O. Finale, beziehungsweise zuerst einmal natürlich auf dem Vorlauf. Wie bereits weiter oben erwähnt qualifizieren sich die schnellsten acht Schwimmer aus dem 100m Lagen Vorlauf am Vormittag für K.O. Finale am Abend. Hier werden fünfmal hintereinander 50m Strecken geschwommen. Die geschwommene Lage wird jedoch erst kurz vor dem Start der 50m Strecke ausgelost; die bereits gezogene Lage kann auch ein weiteres Mal an der Reihe sein. Nach jeder Runde werden die beiden langsamsten Schwimmer verabschiedet, sodass nach der Reduzierung von 8 auf 6,4,3 und dem Finale der letzten beiden schlussendlich ein Sieger ermittelt wird. Das Losverfahren macht die gesamte Sache natürlich sehr spannend, sodass nicht pauschal, der Vorlaufschnellste über die 100m Lagen auch der Favorit im Finale ist. Nachdem ich letztes Jahr im Vorlauf nur knapp am Veranstaltungsrekord gescheitert bin und anschließend auch kein richtiges "Losglück" über die 50m Strecken hatte, wollte ich es dieses Jahr natürlich besser machen. Ich habe mir also fest vorgenommen unter einer Minute und somit unter dem Veranstaltungsrekord (1:00,21) zu bleiben. Gesagt getan, auch wenn die Rücken auf Brust Wende nicht ganz gepasst hat, konnte ich mir einer gute 0:59,40 (leider) als Zweiter hinter dem frisch gebackenen Junioren Freiwassereuropameister Thore Bermel anschlagen und mich für das finale qualifizieren. Anschließend konnte ich auch meine Bestzeit auf 100m Brust um wenige Hundertstel drücken auf 1:06,13 und damit diese Strecke gewinnen. Im großen Finale war in der ersten Runde Schmetterling an der Reihe, sicherlich meine schlechteste Lagen. Lieber wäre es mir natürlich gewesen, wenn ich diese Lage hätte umgehen können, aber es nützte ja nichts, also Fokus... Schmetterling. Das wichtigste sind für mich die Tauchphasen, über Wasser kann ich es nicht retten, also unter Wasser. 27,60 Sekunden später musste ich dann ernüchternd feststellen, dass meine Zeit, obwohl ich mich mehr als 0,6s zu meiner vorherigen Bestzeit steigern konnte, nur für Platz 7 reichte und ich somit raus war. Das war natürlich frustrierend, aber ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Insgesamt bin ich mit dem Wochenende sehr zufrieden. Es war schön einige vertraute Gesichter wiederzusehen und Freundschaften zu pflegen. Die Zeiten passen für den Zeitpunkt der Saison und ich weiß an welchen Schrauben im Training in den nächsten Wochen zu drehen ist. Abschließend möchte ich mich noch bei Gerd Jürgensen für die Bilder bedanken. |
14. August 2016
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Back to the roots... Der KN-Förde Triathlon hat eine speziellen Stellenwert für mich, denn genau bei dieser Veranstaltung ist im vergangenen Jahr meine Triathlon Leidenschaft entflammt. Es war sozusagen der Trigger für die Entscheidung zum Triathlon Sport und für mein großes Ziel in nächsten Jahr... Ironman. Aus diesem Grund bin sehr froh darüber in Kiel wieder über die Olympische Distanz an den Start gehen zu können und hoffentlich den 10. Platz aus dem Vorjahr zu steigern. Die Voraussetzungen hätten nach der Sprintdistanz in Eckernförde kaum besser sein können. Meine dortige Performance hat mir das erste Mal richtig das Gefühl gegeben im Triathlon angekommen zu sein und mir natürlich einen wahnsinnigen Motivationsschub gegeben. Doch nun zum eigentlichen Rennen... Die Bedingungen hätten kaum besser sein können, außer... der Wassertemperatur. Das Wasser hat sich in den letzten Wochen aufgrund des schlechten Wetter stark abgekühlt und betrug am Wettkampfmorgen nur noch 16,0°C. Empfindlich kalt wird sich jetzt der ein oder andere denken. Ich kann euch sagen ohne Neo war es brutal kalt und wirklich nur schlecht auszuhalten. Diesen Zustand habe ich auch nur mit wenigen gleich bekloppten oder unvorbereiteten Mitstreitern erleiden müssen. Nun zur Frage, warum bin ich überhaupt ohne Neo geschwommen? Ganz einfach. Als DSV-Schwimmer bin ich es bei Freiwasserwettkämpfen einfach nicht gewohnt, da wir keine Neos tragen dürfen und aus diesem Grund besitze ich auch keinen Neo. Ich hab zwar in der Regel das Glück auf den eines Freundes zurückzugreifen, nur leider war das dieses Wochenende nicht möglich. Das Neoproblem werde ich jetzt aber schleunigst in Angriff nehmen, denn schon beim Reinspringen und Einschwimmen wurde mir klar, dass das heute richtig hart werden würde. Das Warten auf das Startsignal zog sich in die Länge und verbesserte meinen bibbernden Zustand im Wasser nicht im Geringsten. Als das Signal jedoch endlich ertönte war ich froh und schwamm trotz alledem gleich in der ersten Gruppe mit. Ich konnte meine Schwimmstärke leider nicht, wie noch vor 3 Wochen unter Beweis stellen, da ich viel zu sehr mit dem Atmen und "Überwasserbleiben" bei der Kälte zu tun hatte und kam schließlich "nur" als 3. aus dem Wasser, sicherlich nicht der Start in den Wettkampf, den ich mir vorgestellt hatte, aber jetzt hieß es das Beste aus der Situation zu machen. Der Wechsel funktionierte super schnell. Ich hatte ja keinen Neo auszuziehen, haha, das einzig Positive daran. Auf der Radstrecke hatte ich dann von Beginn an gut Druck bin die ersten Runde schön durchgebolzt, musste aber in der zweiten Runde etwas Tribut für das hohe Anfangstempo zollen, was jedoch nicht weiter schlimm war. Auch der Wechsel aufs Laufen klappte einwandfrei, sodass es nun nur noch 10km ins Ziel waren. Meine Mutter stand an der Strecke und gab mir Zwischenzeiten und Zeitabstände durch, ein super Support, für den ich mich nicht genug bedanken kann. Nach 2:05:29 Std war der ganze Spaß dann vorbei und ich war ein weiteres Mal super zufrieden mit meiner Leistung. Mit Platz 6 dieses Jahr und einer deutlich besseren Zeit habe ich mich im Vergleich zum Vorjahr steigern können und fühle mich immer wohler auf der Strecke. Die Wechsel, sowie das Radfahren und Laufen werden immer besser, obwohl noch viel zu tun ist für die nächste Saison. Für den jetzigen Zeitpunkt und Saisonabschluss kann ich jedoch ein super positives Fazit ziehen und gelassen in die Zukunft blicken und mich auf weitere Veranstaltungen im nächsten Jahr freuen. In den kommenden Monaten heißt es für mich nun Kilometer im Becken, auf dem Rad und beim Laufen zu sammeln, um noch stärker 2017 zurückzukommen. Ich freue mich schon. Ab Morgen geht es aber erst einmal 2 Wochen ins Trainingslager. |
24. Juli 2016
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Der Tag hätte fast nicht besser laufen können. Ich stand beim Ostseetriathlon das erste Mal bei einem Triathlon in der Gesamtwertung auf dem Podium. 2. Platz am Ende des Tages in einer phantastischen Zeit von 54:08 min. Es ist ein herrlicher Sommertag in Norddeutschland, so kann man es wirklich sagen. Morgens nach dem Frühstück habe ich ganz entspannt meine Sachen gepackt, bin alles noch einmal im Kopf durchgegangen und habe mich dann auf Rad gesetzt, um in das 30km entfernte Eckernförde, dem heutigen Wettkampfort zu fahren. Bei angenehmen Temperaturen konnte ich die Beine schon schön warm fahren und war ab und zu fast versucht das Tempo ein bisschen anzuziehen, aber ich konnte mich zügeln. Nachdem ich in Eckernförde angekommen bin und meine Startunterlagen bekommen habe, suchte ich mir bei freier Platzwahl eine strategisch gute Box. Wie bereits schon erwähnt hätten die Bedingungen nicht besser sein können, das Wasser war mit 22°C super warm, sodass sich die Veranstalter dazu entschlossen ein Neoprenverbot auszusprechen. Besser geht's nicht, dachte ich mir, da ich eh ohne geschwommen wäre. Aber ich weiß ja auch, dass der ein oder andere Triathlet schon gerne einen Neo trägt. Somit war für mich auch die Taktik klar: Der Konkurrenz beim Schwimmen mal richtig zeigen wo der Hammer hängt und dann Feuer frei auf dem Rad. Was dann beim Laufen drin ist, sehen wir dann. Und so kam es dann auch. Der Starter ließ uns zwar noch einige Minuten an der Startleine zappeln, sodass der gesamte Grund durch die Beinschläge aufgewühlt wurde, aber als das Signal ertönte, gab es für mich nur noch ein Gas... Vollgas, von Anfang an, ist ja nur eine kurze Distanz heute. Gleich am Anfang ein paar hochfrequente Schläge um Tempo aufzunehmen und dann nach 50m, als etwas mehr Platz zum Schwimmen da war, lang und kraftvoll um auch die letzten Begleiter aus dem Sog zu entfernen. Danach hatte ich meine Ruhe und kam nach 500m mit über einer Minute! Vorsprung aus dem Wasser (inkl. Wechsel 7:24min, eine super Zeit). In der Wechselzone lief auch alles nach Plan. Also auf Rad, Kette rechts und Feuer frei. Der 18km lange Kurs war in 2 Runden à 9km zu bewältigen. Beim ersten Wendepunkt konnte ich dann das erste Mal meinen Vorsprung einschätzen und das was ich sah gefiel mir gut. Also weiter Kopf runter und die Gänge durchdrücken. Am Ende der Radstrecke sah ich auf meinem Tacho den Schnitt knapp über 39 km/h. Halleluja, so schnell war ich noch nie unterwegs, ein super gute Gefühl und immer noch an der Spitze. Da gab mir Auftrieb auch auf der Laufstrecke nochmal alles rauszuholen, aber da waren meine Beine anderer Meinung, wohl doch etwas überpaced. Am Wendepunkt sah ich dann Alex Siegmund schon heranfliegen und hatte leider nicht mehr zuzusetzen. Bei KM 2 wurde ich überholt und setzte mir jetzt das Ziel Platz 2 zu verteidigen, da ich bei Alex Tempo definitiv nicht mitgehen konnte. Da spielt das sicherlich die Erfahrung mit rein bzw. mein Lehrgeld für das hohe Anfangstempo. Das war aber nicht so schlimm, schließlich ist dies erst mein 4. Triathlon überhaupt. Dafür war ich extrem zufrieden. Ein paar Minuten später konnte ich dann meinen 2. Platz ins Ziel bringen, sogar noch mit komfortablen Vorsprung auf den Drittplatzierten Simon Müller. Fazit des Tages: Ich bin überglücklich mit meiner heutigen Performance. Klar beim Laufen geht noch richtig was keine Frage, aber ein Fuß vor den anderen. Nächstes Jahr werde ich mit Sicherheit noch stärker und schneller zurückkommen und werde versuchen mir den Sieg zu holen. Jetzt blicke ich allerdings erst einmal gespannt auf die Olympische Distanz in drei Wochen in Kiel. Hier findet ihr noch ein kleines Video von der Veranstaltung und den Zeitungsartikel der Eckernförder Zeitung. Viel Spaß beim Gucken und Lesen. |
30. Juni - 03. Juli. 2016
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Meine Gedanke am Mittwochabend vor meinem Start bei den Deutschen Freiwassermeisterschaften: "10km morgen früh, was hast du dir da wieder angetan." Meine Gedanken ca. 12 Stunden später nach dem Rennen: "Man bin ich fertig, aber wie geil war das denn bitte. Geschafft!!!" 2:01:53,57 Std und Platz 24. Doch erst einmal etwas zur Vorbereitung. Am Montagmorgen bin ich noch gar nicht so begeistert darüber was mir am Donnerstagmorgen in Hamburg Allermöhe bevorsteht. Ich sitze im Wartezimmer meiner Sportärztin und warte auf die Ergebnisse meines Blutchecks. Warum das Ganze? Ganz einfach, weil ich so verbohrt in der Vorbereitung auf die 10km die Signale meines Körpers einfach ignoriert habe und 9 Tage vor dem Rennen mit Druck auf dem Brustkorb und einer verschleppten Bronchitis die Reißleine gezogen habe. Idiot, natürlich weiß ich es besser, aber manchmal denkt man nicht vernünftig nach. Naja, also nun sitze ich hier und warte, warte und hoffe dass mein Blutcheck nicht schlimmeres sagt. Kurz danach die Erlösung. Alles im grünen Bereich. Mit mahnendem Zeigefinger meiner Ärztin erhalte ich das okay für meinem Start und gelobe in Zukunft Besserung. Womit wir dann bei dem Mittwochabend und meinem Gedankengang "Was hast du dir da wieder angetan?" wären. Mein Trainer redet mir jedoch noch einmal gut zu. "Du hast in den vergangenen Wochen gut und fokussiert trainiert. Du bist fit für morgen. Du schaffst das!" So gehe ich dann mit einem guten Gefühl in mein Zelt, da wir auf einer Grünfläche an der Dove-Elbe direkt an der Wettkampfstrecke übernachten. Der nächste Morgen: Ich habe gut geschlafen, lese noch kurz ein paar liebe Nachrichten von Freunden, die mir allesamt die Daumen drücken und fühle mich nun bereit für die 10km. Jetzt heißt es also Routine reinkriegen, gut frühstücken, zur Beschriftung, "Krallenkontrolle" (Finger und Fußnägel), dann warm machen, zum Vorstart und auf den Startponton. Dort ist dann alles wie immer. Die Anspannung löst sich mit dem Startsignal und als wir auf der ersten von insgesamt 8 Runden sind überwiegt die Routine. Ganz vorne ins Geprügel begebe ich mich erst gar nicht, da habe ich eh keine Chance. Also schwimm ich mein Tempo von Anfang an, alles andere wäre Selbstmord, und um mich herum gruppieren sich noch 3 weitere Teilnehmer mit den ich fortan die nächsten Runden bestreite. Denis, mein Trainer steht nach jeder Runde auf dem Verpflegungsponton, reicht mir Getränke an und brüllt mir immer kurz etwas hinterher bevor der Kopf wieder unter Wasser ist. In Runde 6 kann ich dann das Tempo der anderen Jungs nicht mehr halten. Ab diesem Zeitpunkt wird das Rennen extrem hart für mich. Man glaubt gar nicht, was es für einen Unterschied machen kann aus einer solchen Gruppe rauszufallen und die kurzzeitige Erholung im Sog des Vordermannes zu verlieren. Jetzt setzt nach einigen Kilometern auch die Ermüdung ein und mit der Ermüdung kommt die Kälte, trotz 21°C Wassertemperatur. Ich schlepp mich die letzten beiden Runden nur noch durch und bin heilfroh im Ziel zu sein. Dort angekommen sagt Denis mir dann: "dir fehlen noch zwei Kilometer, du musst noch 2 Runden!" Ich guck ihn entgeistert an und meine nur: "Jaja sicher. Das kannst du dann ja machen. Ich bin durch für heute!" Danach erklärte er mir jedoch, das alle Teilnehmer zu wenig geschwommen sein, die Strecke war falsch ausgemessen. In dem Moment wusste ich nicht, ob ich wütend sein sollte oder lachen sollte. Ich entschied mich für eine Mischung aus beidem. Natürlich war ich sauer. Ich bin schließlich für 10km und nicht für 8km an den Start gegangen. Lachen, nun ja, das sich der DSV bei Deutschen Meisterschaften vermisst ist schon peinlich und auf eine gewissen Art und Weise komisch. Aber was bleibt ist erst einmal die Erleichterung das Ziel erreicht und das Rennen auf Platz 24 beendet zu haben. Am Freitag steht dann die 3x1,25km mixed Staffel an, auf die ich mich wie immer freue. Staffel sind einfach cool und fördern den Teamspirit. Ich darf auch als Erster ran und kann mich in das Startgekloppe begeben. Juhu :) Das Rennen läuft gut für uns und wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Danach fahren dann noch weiter nach Stralsund und starte am Sonntag bei einer Jedermann Veranstaltung, dem 2,3km langen Sundschwimmen von Rügen nach Stralsund. Dort belegte ich nach 30:08 min Platz 4 in der Gesamtwertung, knapp hinter Doppelolympionike Stefan Herbst und Platz 2 in der AK 20 Wertung. Super Wochenende!!! |